„Im Jahre 1976 haben drei Staatsbürger von Sealand, Minister und Diplomaten, eine Informationsstelle in Luxemburg-Stadt eingerichtet. Am 17. Mai 1976 wurden diese drei unter der Beschuldigung verhaftet, unter anderem Falschgeld geprägt zu haben, was sich auf die mitgeführte Sealändische Währung, als Sealand -Dollar bezeichnet, bezog. Bei der Verhaftung wurde das gesamte mitgeführte Staatseigentum neben den erwähnten Münzen aus reinem Sterling-Silber handelte es sich um Briefmarken in einem Gesamt-Nennwert von einigen Millionen US-Dollars beschlagnahmt. Dieses Ereignis ist es wert, ausführlicher behandelt zu werden. Das soll, bevor ich mit der Chronologie fortfahre, geschehen. Also ...
Nach der Inhaftierung der drei wurde die luxemburgische Polizei durch ihre Kollegen von Scottland Yard darüber informiert, dass das Vereinigte Königreich über Sealand keine Rechtssprechung ausübt, Sealand also ein selbständiger Staat sei. Dadurch wurde ein peinlicher Rechtsirrtum in Luxemburg offenkundig. Nach drei Wochen währenden Recherchen wurden die drei Sealändische Staatsbürger schließlich gegen Zahlung einer Kaution aus der Haft entlassen. Um einen öffentlichen Skandal zu vermeiden, wollte die luxemburgische Justiz das eingeleitete Strafverfahren einstellen. Die geschädigten Diplomaten jedoch haben mit Erfolg einen Provokationsprozess erzwungen, der im Sommer 1978 stattfand. In dem Urteil des Landgerichts Luxemburg-Stadt vom 7. Juli 1978 wurden die drei Beschuldigten, die Opfer dieses juristischen Irrtums, freigesprochen. Der Irrtum wurde zugegeben und mit fehlenden Informationen über das Vorhandensein und die Selbständigkeit von Sealand schamhaft begründet.
Aus welchem Grunde die so total rehabilitierten Sealändische Diplomaten zu ‹personae non gratae› erklärt wurden, das wird ein Geheimnis der luxemburgischen Instanzen bleiben. Die Kaution wurde zurückgegeben, die ursprünglich beschlagnahmten Münzen und Briefmarken aber wurden zurückbehalten. Man mag auch in diesem ebenso wenig nachvollziehbaren hoheitlichen Akt ein bei der so eindeutigen Vorgeschichte ungewöhnliches, ja willkürliches Verhalten sehen. Die einzige Erklärung könnte das sein, dass man die einmaligen Raritäten bald nach der Beschlagnahme im Polizei-Umfeld verteilt hat, da mit einem derartigen Ausgang wohl kaum gerechnet wurde.
Wegen der von Anfang an diskreditierenden Verhaltensweise des luxemburgischen Staates wollte Sealand schon damals seinen ersten spektakulären Fall vor den Internationalen Gerichtshof in Den Haag bringen. Da zu den Schäden, welche die damals beteiligten Personen betreffen, später außerdem die hohen Sealändische Vermögensschäden gekommen sind, wird dieser Streit mit großer Wahrscheinlichkeit und nach der Sicht der heutigen Regierung von Sealand unausweichlich ausgefochten werden müssen. Dafür waren schon damals und sind noch heute gewisse Voraussetzungen zu erfüllen, die nachfolgend kurz angesprochen werden. ... “
(Siehe die drei Schreiben von Premierminister J.W.F. Seiger an J.C. Juncker 2005 2006 2007 sowie ergänzend den Video-Clip (13,5 MB).)
Johannes W.F. Seiger,
Premierminister des Fürstentums Sealand
Verteiler: X, XX