Russischer General kritisiert US-Militärdoktrin
11. Januar 2002
Quelle

In einem Interview mit dem halboffiziellen Internetdienst strana.ru erhob der russische Generaloberst Leonid Iwaschow am 11. Januar den Vorwurf, die gegenwärtige Militärplanung der USA sei Ausdruck einer bewußten Politik zur Reduzierung der Weltbevölkerung und des Ressourcenverbrauches der Entwicklungsländer. Seine Äußerungen sind eine interessante Ergänzung von LaRouches Analyse der verrückten "utopischen" Militärdoktrin der Huntington-Brzezinski-Wolfowitz-Gruppe in den USA und deren Verbindung zu den Angriffen des 11. September.

Der Hintergrund von Iwaschows Interview ist eine wachsende Sorge der russischen Elite, die USA könnten das in Reaktion auf den 11. September entstandene strategische Einverständnis zwischen Putin und Bush "verraten", indem sie unter dem Deckmantel des "Krieges gegen den Terrorismus" eine dauerhafte Militärpräsenz in den Ex-Sowjetrepubliken in Zentralasien und gefährliche neue Militäroperationen gegen den Irak oder andere Länder anstreben.

Iwaschow - ein hochrespektierter Offizier, der bis zum Sommer 2001 im Verteidigungsministerium die Abteilung für internationale Militärkooperation leitete - wurde zu US-Presseberichten befragt, wonach das Pentagon über eine Wiederaufnahme unterirdischer Atomtests nachdenke. Iwaschow antwortete:

"Die Amerikaner versuchen die Welt an die Notwendigkeit oder Möglichkeit zu gewöhnen, daß die externer Link USA bei Konflikten Kernwaffen einsetzen... Wenn wir die Dokumente über die nationale Sicherheitsstrategie der USA für das kommende Jahrhundert lesen, stellen wir fest, daß die Amerikaner das Aufbrauchen der Rohstoffe und das rasche Wachstum der Weltbevölkerung als eines ihrer größten Probleme ansehen. Sie prognostizieren, daß die Weltbevölkerung schon bis 2015 um 1,1 Milliarden Menschen zunehmen werde. Und dieses Wachstum wird nicht im Westen, sondern im Osten und im Süden stattfinden." Deshalb wollten die USA Nationen in verschiedenen Regionen "in einen Zustand regressiver Entwicklung zwingen". Dazu werde vielleicht die Möglichkeit erwogen, "das Problem der Reduzierung von Verbrauch und Bevölkerung auf einen Schlag zu lösen. Wenn meine Schlußfolgerung richtig ist - und ich bin von ihrer Richtigkeit überzeugt - , dann werden in dem Fall Kernwaffen tatsächlich eine regulär eingesetzte Waffe werden. Man bereitet uns darauf vor."

Stand: Mittwoch, 5. März 2003